Wissenschaftliches Schreiben

Bibelstellen zitieren

Das Buch angeben

Eine Bibelstellenangabe besteht im Kern aus dem abgekürzten Namen des Buches, also Mk für Markusevangelium, Mt für Matthäusevangelium, Lk für Lukasevangelium usw. In der katholischen Theologie kürzen wir die biblischen Bücher in der Regel nach dem Standard der Loccumer Richtlinien ab (auf der verlinkten Seite finden Sie ganz unten ein PDF mit allen wichtigen Abkürzungen zum Download).

Kapitel und Verse nennen

Es folgt nach einem Leerzeichen (hier mit ○ markiert) die Angabe des Kapitels und nach einem Komma ohne anschließendes Leerzeichen direkt die Angabe des Verses oder der Verse: Mk○5,120

Wenn mehrere Schriften mit dem gleichen Namen existieren (etwa erster und zweiter Korintherbrief), wird eine Ziffer mit folgendem Leerzeichen der Abkürzung vorangestellt: 2○Kor○11,33

Mehrere Kapitel werden voneinander durch ein Semikolon (;) getrennt. Danach steht ein Leerzeichen: Mk 5; 7.

Mehrere Verse werden durch einem Punkt (ohne anschließendes Leerzeichen) voneinander getrennt: Mk 5,1.20

Mehrere Versteile (a, b, c usw.) gibt man in der Regel so an: Mk 5,1abd; Mk 5,1ac usw.

Ein einzelnen Folgekapitel oder einen einzelnen Folgevers geben Sie mit f. an:

  • Mk 5f. steht für die Kapitel 5 und 6 im Markusevangelium,
  • Mk 5,1f. steht für die ersten zwei Verse im fünften Kapitel des Markusevangeliums.

“ff.” als Bezeichnung für mehrere folgende Kapitel oder Verse sollte nach Möglichkeit vermieden werden, weil es ungenau ist. Am besten geben Sie den Umfang immer genau an.

Wenn Sie besonders Eindruck schinden möchten, sollten Sie bei Vers- und Seitenangaben auch immer den Bis-Strich/Halbgeviertstrich () verwenden und nicht den Bindestrich (-), also: Mk 5,120 und nicht Mk 5,1-20. Aber das ist schon arg speziell :-).

Innere Zitierweise

Wenn Sie aus der Bibel zitieren, dann nennen Sie die Stellenangabe im Anschluss an das Zitat direkt im Haupttext Ihrer Arbeit (das ist die sogenannte innere Zitierweise). Sie brauchen also keine Fußnote zu setzen. Beispiel:

„Und er sprach zu ihnen: Geht, und sprecht zu diesem Fuchs [sc. Herodes, M.H.]: Siehe, hinauswerfe ich Dämonen, und Heilungen vollbringe ich heute und morgen, und am dritten (Tag) werde ich vollendet.“ (Lk 13,32)

Änderungen im Zitat kennzeichnen

Eigene Änderungen oder Ergänzungen im Zitat markieren Sie mit eckigen Klammern, also etwa eine Auslassung […] oder ein fehlendes [Wort, M. H.]. Wenn Sie Ergänzungen vornehmen, nennen Sie immer auch Ihre Initialen, um zu markieren, dass die Änderung von Ihnen stammt.

Eine runde Klammer im zitierten Text, etwa: “am dritten (Tag)”, zeigt an, dass ein Wort in der deutschen Übersetzung ergänzt worden ist, im griechischen Original aber nicht steht.


Jesus’ oder Jesu?

Wenn man im Deutschen den Genitiv von “Jesus” verwenden möchte, kann man das entweder durch einen angehängten Apostoph tun, also: Jesus’ Haus. Es ist allerdings in der Exegese sehr viel verbreiteter, den alten lateinischen Genitiv zu verwenden, also: Jesu Haus.

Streng genommen müsste man das in der Exegese auch bei allen anderen Namen so handhaben, also von “Petri Martyrium” oder “Mariae Geburt” sprechen. Früher hat man das auch so gemacht, heute ist es eher unüblich. Lediglich bei Jesus hat sich der alte lateinische Genitiv gehalten.